Die verblassenden Farben des Erinnerns
Jüsch, Jani Ruge
Produktnummer:
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Autor: | Jüsch, Jani Ruge |
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Themengebiete: | Das Magazin Ehebräuche Frisches Haff Kurschatten Pazifismus Vertreibung |
Veröffentlichungsdatum: | 08.04.2025 |
EAN: | 9783947654598 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 209 |
Produktart: | Buch |
Verlag: | Hille, Ch |
Untertitel: | Anrührende Erzählungen aus bewegter Zeit |
Produktinformationen "Die verblassenden Farben des Erinnerns"
Die Farben des Empfindens Welch herrliche Welt voller Farben! Von der Schöpfung bevorzugt, dürfen wir diese Pracht in großer Fülle erleben, auch wenn vom breiten Spektrum der Strahlung elektromagnetischer Wellen nur ein enges Segment vom menschlichen Auge wahrnehmbar ist. Dieses schmale Band farblosen Lichts der Sonne, der gewaltigsten unserer Lichtquellen, können wir dank physikalischer Erkenntnis in die ganze zauberhafte Farbpalette auffächern, was der Natur seit jeher mit Wassertropfen im phänomenalen Regenbogen gelingt. Faszinieren uns die imposante Farbzeichnung des Schmetterlings und die bunte Blumenwiese, so sind dies nur Sinneseindrücke, hervorgerufen vom Licht. Eine Mohnblüte erscheint im wunderbaren Rot, da sie einzig die Wellenlänge dieses Farbtons reflektiert – im wahrsten Sinne des Wortes einleuchtend. Beeindruckende Bilder voller Farbe bleiben oft lange in der Erinnerung. Diesen ersten Blick über die Düne auf die Ostsee, die ich nur vom Schwarzweißfoto kannte, dieses Farbenspiel der aufgewühlten See im Schein der Mittagssonne werde ich nie vergessen. Doch viel länger als die Farben der visuellen Wahrnehmung haften die Farben unseres Empfindens im Gedächtnis. Hineingeboren in die wohl finsterste Zeit jüngster Geschichte, in der ein menschenverachtendes Braun zu einem grausamen Schwarz auswucherte, wussten wir Kinder der Nachkriegszeit kaum etwas vom Grau der Last unserer Eltern. Allein zur Mahnung sollen diese düsteren Farbtöne nicht gänzlich verblassen. Für uns wurde jeder Tag hell, klar und bunt. Leicht oder schwer, gut oder schlecht, viel oder wenig – diese Maßstäbe des Lebens blieben beiläufig, unwichtig. Da wir noch nicht von süßer Fülle gekostet hatten, spürten wir die Entbehrungen kaum. Wir Dorfkinder mussten frühzeitig hart mit anpacken. Trotz allem bleiben Kindheit und Jugendzeit farbenfroh in Erinnerung. Die erste Liebe war voller buntschillernder Schwärmerei. Jetzt, in dieser Zeit des rasanten Wandels, verliert die geschundene Natur zusehends an Kolorit. Blühende Wiesen sind rar geworden. Dafür flimmert grelles Bunt über den Kauftempeln der Konsumgesellschaft. Sind die Farben unseres Erlebens bizarr und auch kälter geworden? Lasst uns behutsam mit dieser uns anvertrauten, einzigartigen Welt umgehen, damit wir sie heute und in Zukunft in warmen, erfreulichen Farben sehen und empfinden können.

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