Der Genozid an den Herero
Produktnummer:
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Autor: | Häussler, Matthias |
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Themengebiete: | Deutsch-Südwestafrika Emotion Genozid Gewalt von unten Herero Kleiner Krieg Kolonialismus Siedlergesellschaft Vernichtung extreme Gewalt |
Veröffentlichungsdatum: | 15.10.2018 |
EAN: | 9783958321649 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 300 |
Produktart: | Buch |
Verlag: | Velbrück |
Untertitel: | Krieg, Emotion und extreme Gewalt in Deutsch-Südwestafrika |
Produktinformationen "Der Genozid an den Herero"
Seit es eine kritische Geschichtsschreibung zu »Deutsch-Südwestafrika« gibt, ist mit Blick auf die deutschen Pazifizierungskriege‹ gegen Herero und Nama (1904–1908) von ›Genozid‹ die Rede. Während in der akademischen Debatte keine Zweifel bezüglich des ›Ob‹ bestehen, liegt hinsichtlich des ›Wie?‹ allerdings noch Manches im Dunkeln. Auf der Grundlage zum Teil noch unbekannter Quellen, etwa des handschriftlichen »Kriegstagebuchs« des berüchtigten Kommandeurs der südwestafrikanischen Schutztruppe, Generalleutnant Lothar von Trotha, liefert die vorliegende Studie eine Rekonstruktion des Krieges zwischen Herero und Deutschen und legt dabei ihr besonderes Augenmerk auf die Entfesselung genozidaler Gewalt. Dabei schränkt sie die im strengen Sinne genozidale Phase des Krieges gegenüber geläufigen Darstellungen nicht unerheblich ein. Die Studie will zeigen, dass und inwiefern die geläufige, an einem obsoleten Genozidbegriff orientierte Sicht korrekturbedürftig ist und sich die genozidale Intention erst im Zuge des Gewaltprozesses selbst bildete. Sie entwickelte sich im Laufe eines Feldzuges, der entgegen der üblichen Sicht eben nicht planmäßig, geschweige denn erfolgreich verlief, sondern von Fehlschlägen geprägt war. Dieser Umstand war für eine militärische »victory culture« wie das Deutsche Reich nur schwer hinzunehmen – und eben deswegen von entscheidender Bedeutung für die genozidale Eskalation, die im Zeichen einer »Scham-Wut«-Dynamik (Thomas J. Scheff) stand. Orientiert an der »neueren Gewaltforschung « (Trutz von Trotha), liefert die Studie eine »dichte Beschreibung « des Gewaltprozesses. Dabei nimmt sie verschiedene Akteursgruppen, deren spezifische Handlungslogiken und Wechselwirkungen in den Blick und macht somit klar, dass das Gewaltgeschehen sehr viel stärker von Kontingenz geprägt war, als gemeinhin angenommen wird. Darüber hinaus will sie zum Verständnis kolonialer Herrschaft und von Siedlergesellschaften beitragen, aber auch militärhistorische Zusammenhänge beleuchten, indem sie Konzepte wie ›Vernichtungskrieg‹ und ›Vernichtungsschlacht‹ zu schärfen sucht.

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