Zwischen Mord und Krieg
Produktnummer:
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Autor: | Dr. Behrens, Gerhard |
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Themengebiete: | Der Alte Fritz Historischer Kriminalroman Krieg Krimi Soest |
Veröffentlichungsdatum: | 31.05.2019 |
EAN: | 9783943681963 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 232 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Verlag: | WOLL |
Untertitel: | Als Spion des Königs in Soest |
Produktinformationen "Zwischen Mord und Krieg"
Premierleutnant Christoph von Benkendorff aus Sassendorf bei Soest in Westfalen hatte sich im Dezember 1745 im Zweiten Schlesischen Krieg, im noch jungen Alter von zwanzig Jahren, in der fu¨r Preußen siegreichen und kriegsentscheidenden Schlacht bei Kesseldorf nahe Dresden besonders hervorgetan und war von Ko¨nig Friedrich II. perso¨nlich belobigt worden. Bei dieser Gelegenheit meldete sein Vorgesetzter, Generalmajor Freiherr Quadt von Wickradt, Kommandeur des 9. Preußischen Regiments zu Fuß in Hamm, daß sich der Premierleutnant schon fru¨her um die preußische Armee verdient gemacht habe, als er in seiner Hammer Garnison einem Schwindel mit u¨berteuerten Pferden fu¨r die Kavallerie auf die Spur gekommen war. „Also kommt der Mann aus Westfalen – und ist trotzdem klug und couragiert“, war die Reaktion des noch jungen Fritz. „Solch einen Mann brauche ich gerade jetzt.“ Seinen offenbaren Zweifeln an der Klugheit der Westfalen im allgemeinen hatte er schon als Kronprinz in einem Brief vom 24.7.1738 an seinen Vertrauten Voltaire, wie er selbst ein ungehemmt antiwestfa¨lischer Rassist, Ausdruck verliehen: Falls Gott geruhte, dem Menschen seinen go¨ttlichen Odem einzuhauchen, muß man einschra¨nkend eingestehen, daß er bei den Westphalen wesentlich knauseriger war als bei anderen Volkssta¨mmen. Da die Geistesbildung dort so spa¨rlich ist, muß man sich wirklich die Frage stellen, ob jene menschlichen Wesen wirklich Menschen sind, die denken, oder nicht. Er wollte mit dieser geistreichelnden Ironie wohl seinem Freund, dem beru¨hmten Spo¨tter Voltaire, imponieren, dersich wegen einiger Unbequemlichkeiten auf der Durchreise durch unser Land a¨hnlich u¨ber die Westfalen a¨ußerte. Seine westfalophoben Aussagen gipfelten in Schma¨hungen u¨ber unsere Brotspezialita¨t, den „steinharten und klebrigen“ Pumpernickel. Hier ist sein vielgeru¨hmter Spott allerdings ganz und gar unangebracht. Unser Pumpernickel ist sicher ha¨rter, aber bei weitem nicht so klebrig wie die von ihm wahrscheinlich hochgescha¨tzten Weinbergschnecken. Trotz dieser Vorbehalte erhielt der Westfale von Benkendorff nach dem Friedensschluß von Dresden einen Auftrag vom Ko¨nig perso¨nlich, welcher sein weiteres Leben bestimmen sollte. Dafu¨r schied er zuna¨chst aus dem aktiven Dienst in seiner Garnisonsstadt Hamm aus, wurde bereits im Alter von zwanzig Jahren zum Capitain und nach Erfu¨llung seines Auftrags zum Major befo¨rdert und als Polizeibu¨rgermeister in Soest eingesetzt. Es gelang ihm wa¨hrend seiner Amtszeit – nicht zuletzt mit Hilfe des scharfsinnigen A¨nneken, einer Soester Patrizier- tochter und seiner spa¨teren Ehefrau – zwei fu¨r das friedliche, fast schla¨frige Soest sehr ungewo¨hnliche Morde aufzukla¨ren. Auch sonst verlief sein Leben nicht so ungesto¨rt, wie es ein Magistratsmitglied in einer Stadt erwarten konnte, die nach ihrer Blu¨tezeit im Mittelalter in der Bedeutungslosigkeit versunken war. Wa¨hrend der Besatzung Soests im Siebenja¨h- rigen Krieg durch die Franzosen wurde von Benkendorff im Jahre 1758 als Geisel nach Wesel verschleppt und erst nach Zahlung eines Lo¨segelds wieder freigelassen. Seine kriminalistische Ta¨tigkeit im Dienste des Ko¨nigs vor dem und wa¨hrend des Siebenja¨hrigen Kriegs hat er im fortgeschrittenen Alter als Oberst a.D. in einem Buch mit dem Titel „Die Beschreibung des Lebens eines preußischen Offiziers, genannt Christoph von Benkendorff“ aufgezeichnet. Sein fiktiver Bericht soll im folgenden in modernisierter Sprache vorgestellt werden. Es ist ein Kriminalroman mit ihm selbst als Detektiv. Und es ist der Bericht eines arroganten, manchmal ru¨cksichtslosen, aber auch fairen und aufgekla¨rten Adligen, der mit seinem glu¨henden preußischen Patriotismus gut in sein Zeitalter paßte – wenn auch mit Sicherheit weniger nach Soest.

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