Zwischen Integration und Desintegration: Die Vereinigung der beiden Teile Deutschlands

Zu Eckart Schremmers 90. Geburtstag am 15. Mai 2024 gratuliert der Scripta Mercaturae Verlag dem Jubilar durch den Nachdruck seines kleinen, aber feinen Werks »Zwischen Integration und Desintegration« und verbindet damit die besten Wünsche zum weiteren Lebensweg. Die konszise, knapp gehaltene Studie, aus einem Vortrag an der Philipps-Universität in Marburg 1995 entstanden und für den Druck dann mit Anmerkungen und passenden Datenreihen unterlegt, widmet sich fünf Jahre nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten den bis dahin aufgelaufenen politischen und wirtschaftlichen Veränderungen diesseits und jenseits des abgebauten, doch immer noch (1995) »trennenden« Grenzverlaufs. Schremmer gelingt es eindringlich und mit den passenden Daten gestützt, die Probleme, die aus dem wirtschaftlichen und dann folgenden politischen Zusammenbruch der DDR entstehen sollten, anzusprechen und sie den mitunter unzureichenden Rettungsaktionen gegenüberzustellen. Auch wenn die Studie schon fünf Jahre nach der Wiedervereinigung erschienen ist, war sie erst einmal einer der ersten Versuche, die Schwachstellen in der Wiederbelebungsversuchen der ostdeutschen Wirtschaft – die Darstellung von Operationen am (noch) lebenden Patienten – aufzuzeigen, sie zu benennen, zu warnen, aber auch Hoffnung zu verbreiten. Dies mag mit einem gehörigen Abstand von annähernd 30 Jahren die Studie auch zu einem forschungshistorischen Exempel zu verwandeln, mit der Wirtschaftshistoriografie beschrieben werden kann.