Produktnummer:
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Themengebiete: | Blake Britisch Cloud Kunsthistorie Künstler Retro-Visionen Trance Vision William Blake verschollenes Bild |
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Veröffentlichungsdatum: | 06.06.2022 |
EAN: | 9783864852763 |
Sprache: | Deutsch Englisch |
Seitenzahl: | 120 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Herausgeber: | Roob, Alexander |
Verlag: | TEXTEM VERLAG |
Untertitel: | Erscheinungen eines verschollenen Bildes/ Appearances of a Vanished Picture |
Altersempfehlung: | 0 - 100 |
Produktinformationen "William Blake's The Ancient Britons"
1809 fand im Londoner Wirkwarengeschäft seines Bruders die einzige Einzelausstellung des Malers und Dichters William Blake statt. Sie erwies sich als Reinfall. Die Kritiken waren verheerend, mit Ausnahme einer Rezension, die im Januar 1811 in einem patriotischen Hamburger Kulturmagazin erschien.Blake zog sich danach aus der Öffentlichkeit zurück. Auch das zentrale Gemälde der Ausstellung, TheAncientBritons, verschwand spurlos. Es gibt dazu keinerlei Abbildungen oder Vorarbeiten, überliefert ist allerdings das genaue Format, sowie eine umfangreiche Beschreibung und Interpretation des Künstlers selbst. Auf dieser Grundlage konnte dieses Werk Blakes jüngst von einer Arbeitsgruppe der Kunstakademie Stuttgart wieder zum Vorschein gebracht werden. Erste Zugänge gelangen mittelseiner Gruppentrance unter Anleitung des Hypnoseforschers und Mesmer-Spezialisten Walter Bongartz; danach erfolgte eine langwierige gemeinschaftliche Rekonstruktionsarbeit, bei der die individuellen Vorstellungen mit den Details der Bildbeschreibungen abgeglichen wurden.Die Publikation im Format von Blakes originalem Ausstellungskatalog enthält neben einer Dokumentation dieser kollektiven Reimagination auch eine kommentierte deutsche Erstübersetzung seiner Bildbeschreibung, in der er sich auch über Visionen äußerte. Visionen zuhaben hielt er für eine Fähigkeit, die trainiert werden könne. Der Dichter Charles Lamb, derdie Ausstellung besucht und den Katalog studiert hatte, zählte die Ancient Britonszu den „Retro-Visionen“, Vorstellungsbilder, von denen der Künstler glaubte, dass sie sich aus einem limitierten Speicher von Archetypen oder Urbildern bezogen. Nimmt man diesen Parameter an, dann kann eine Vision wie die Ancient Britons also unmöglich verloren gehen, denn siemuss nach wie vor in der platonischen „Cloud“ vorhanden sein und sich mit ähnlichen autosuggestiven Techniken wieder laden lassen.Mit dem Erscheinen der Ancient Britons in der Heimat Mesmers stellt sich auch die Frage nachdem Hintergrund der frühen Rezeption dieses Gemäldes in Deutschland. In dem erwähnten Artikel von 1811 war der unbekannte Blake einer künftigen deutschen Nation als ein ausdrucks- und mentalitätsverwandter Künstler empfohlen worden. Waren seine alten Briten also eigentlich alte Germanen? Wie „deutsch“ war dieser Künstler? Siebenundvierzig Jahre nach Werner Hofmanns Blake-Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle behandelt William Blake’s The Ancient Britons diese zentrale Frage nach Blakes deutschen Prägungen erneut und unterzieht die Annahme von Hofmanns britischem Co-Kurator David Bindman, dass es zwar eine Reihe von Analogien ins Blakes Werk zur deutschen Romantikgäbe, dieser jedoch „kaum irgendwelche Kenntnisse der deutschen Ideen- und Gedankenweltdes frühen 19. Jahrhunderts besessen haben“ könne, einer kritischen Revision.

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