Produktnummer:
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Themengebiete: | 18. Jahrhundert (1700 bis 1799 n. Chr.) 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.) 1970er Jahre Artland Bentheim Geschichte Möser, Justus Nationalsozialismus Osnabrück |
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Veröffentlichungsdatum: | 21.12.2021 |
EAN: | 9783739513362 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 340 |
Produktart: | Gebunden |
Verlag: | Verlag für Regionalgeschichte ein Imprint von Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG |
Untertitel: | Band 126 |
Produktinformationen "Osnabrücker Mitteilungen"
Die Osnabrücker Mitteilungen schlagen in diesem Jahr wieder einen weiten thematischen Bogen und laden auf 340 Seiten nicht nur Fachhistoriker zur Lektüre ein. Den Auftakt liefert Martin Espenhorst mit einem Beitrag zur Entschlüsselung des „Mythos Artland“. Dieser zwischen Osnabrück und Oldenburg gelegene Raum wurde in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder neu erfunden, konstruiert und dekonstruiert. Ernst Kosche widmet sich dem Osnabrücker Stadtbaurat und Senator Friedrich Lehmann, der zwischen 1895 und 1933 maßgeblich das Gesicht der Stadt formte. Mit diesem heute leider fast in Vergessenheit geratenen Stadtentwickler ist die Transformation Osnabrücks hin zu einer modernen Industriestadt verbunden. Auch die wieder verstärkt in der Diskussion stehenden sog. „Grünen Finger“ gehen ebenfalls auf Lehmann zurück. Dem schließt sich ein Block von vier Artikeln an, der sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinandersetzt. Mit Ewald Otte steht in den Ausführungen von Burghard Weiss ein Mediziner im Fokus, der sich nicht in das bekannte Opfer-Täter-Schema des NS einordnen lässt. Otte war zwar selbst der Gefahr ausgesetzt, zwangsweise sterilisiert zu werden, doch stützte er auch das Regime, wie Weiss aus dem privaten Nachlass Ottes herausarbeiten kann. Mit Gerhard Scheffler tritt ein zwischenzeitlicher Landrat der Grafschaft Bentheim in den Blickpunkt. Helmut Lensing legt einen Ausschnitt der Lebenserinnerung Schefflers vor, die im Bundesarchiv verwahrt werden. Dadurch macht er eine wichtige Quelle eines NS-Funktionärs der Region zugänglich. Eine Fotografie ist für Rolf Spilker der Ausgangspunkt, um die Misshandlung des Osnabrücker Journalisten Josef Burgdorf zu schildern. Am 1. April 1933 zerrte die SA den Reporter aus seiner Wohnung, trieb ihn durch die Stadt, misshandelte und demütigte ihn. Da Burgdorf über Informanten in der SA verfügte und Interna der Braunhemden spöttisch in der Zeitung kommentierte, rächten sich diese nach der Machtübernahme. Thomas Grove gelingt es im Folgenden mit einem „Allerweltsdokument“, einem Ausweis für Bombengeschädigte, die Auswirkungen des Luftkriegs in Osnabrück näherzubringen. Ein Autorenkollektiv der Universität Osnabrück (Sebastian Bondzio, Linda Ennen-Lange, Lukas Hennies, Sebastian Huhn, Max Pochadt, Christoph Rass und Janine Wasmuth) eröffnet den Abschnitt der Nachkriegsartikel und zeigt die zahlreichen Auswertungsmöglichkeiten der digitalisierten Ausländermeldekartei der Stadt Osnabrück auf. Informativ ist auch der Beitrag von Tim Zumloh über Streiks bei Karmann 1973 und die Rolle der Gastarbeiter und linker Oppositionsgruppen. Hieran schließt sich Reiner Wolf an, der eine „Kleine Kirchengeschichte“ des Kommunistischen Bundes Westdeutschland in Osnabrück verfasst hat. Die Begriffe „Gott“ und „Partei“ müssten nur ausgetauscht werden und schon wird ein quasireligiöses Agieren dieser Politsekten deutlich. Streitigkeiten über den „rechten Weg“ und Abspaltungen führten zu einer immer stärkeren Fragmentierung – Monty Python und die „Judäische Volksfront“ lassen grüßen. Nach diesen neun Beiträgen schließen sich aus der Kategorie der „Möseriana“ noch zwei hochwertige Artikel von Winfried Siebers und Martin Siemsen an, die Justus Mösers Trauerspiel „Arminius“ analysieren und dessen Beitrag zu den deutschen Volksliedern hervorheben. Besprechungen von landesgeschichtlichen Publikationen und die Berichte des Historischen Vereins bilden traditionell den Schlussteil der Osnabrücker Mitteilungen.

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