Körper werden durch "Malen" Körper

Der Künstler fru.ch blickt mit dieser Sammlung seiner Werke auf zwei Jahre Kreativität zurück und darauf, was ihn in dieser Zeit beschäftigt hat. Mit ChatGPT und KI hat eine neue Epoche begonnen. Es lohnt sich, sich darüber für die Zukunft Gedanken zu machen und Antithesen und Kontrapunkte zu setzen. Hormontherapien und chirurgische Eingriffe stossen eine Diskussion an, die sich mit dem äusseren Erscheinungsbild des Menschen auf eine noch nie dagewesene Weise befassen. Das veranlasst fru.ch nach den Ursprüngen der Kunst am Körper zu forschen: "Mich beschäftigt die Tatsache, dass Menschen nicht mehr natürliche Wesen sind, sondern Kunstwerke. Seit meiner Ausbildung zum Kunstlehrer habe ich in all meinen Recherchen keine Kultur entdeckt, die ganz auf die Gestaltung des Körpers verzichtet und wir erleben gegenwärtig, dass dieser Gestaltungswille ausufert. Diese Erkenntnis begleitet mich bei meinen Arbeiten. Seit über 40 Jahren konzentriert sich meine künstlerische Praxis auf den menschlichen Körper als Ort des Kontakts - zwischen Menschen, Kulturen und Ideen. Als Künstler arbeite ich direkt auf der Haut und übersetze dabei soziale, politische und philosophische Fragen in eine visuelle Sprache. Die hier gezeigten Werke entstanden auch unter dem Eindruck der Bekanntschaft mit künstlicher Intelligenz und einem Gedicht von ChatGPT mit der Zeile: « I long to touch, to truly feel!» Für mich ist Körperbemalung nicht nur ein sensorischer Akt, sondern eine Form der Erkenntnis. Berührung ist wahrhaftig. Sie kann nicht lügen. In einer Zeit der endlosen Bilder erinnert sie uns an das, was wirklich ist. Die hier gezeigten und mit Kontext versehenen Fotografien halten in meinem Prozess keine Körper fest - sie dokumentieren einen flüchtigen Moment des Berührtwerdens, des Gestaltens, des Gesehenwerdens, des Lebendigseins, der Haut als Brücke und des Nachdenkens darüber, was uns Menschen eigentlich ausmacht."