Er aber wird gehaucht

«Leo XIII. hat in seiner Enzyklika über den Heiligen Geist (Divinum illud) vom 9. Mai 1897 tief bedauert, daß Christen oft nur eine so armselige Kenntnis vom Heiligen Geist haben. Sein Name ist sooft auf ihren Lippen - in ihren frommen Übungen! Aber der Glaube an ihn ist in dichtes Dunkel gehüllt. Der große Papst betont daher aufs Nachdrücklichste, daß alle Prediger und Seelenhirten es sich zur Pflicht rechnen, das Volk mit Eifer und Nachdruck über den Heiligen Geist zu belehren. Gewiß soll man sich hierbei nicht in spitzfindigen Streitigkeiten ergeben, welche mit gefährlicher Neugierde das tiefste Wesen dieses Geheimnisses zu durchforschen suchen. Hingegen sollte man die Gläubigen immer wieder an die ungezählten und erhabenen Gaben erinnern, welche der göttliche Tröster uns schon gebracht hat und noch unaufhörlich spendet. Irrtum und Unwissenheit in bezug auf dieses große und furchtbare Geheimnis ziemen sich nicht für die Kinder des Lichtes und sollten ganz und gar verschwinden. Wir wollen daher zu erforschen suchen, welche Stellung der Heilige Geist in der Allerheiligsten Dreifaltigkeit einnimmt, seine Beziehung zur Menschheit Jesu Christi, endlich die Gaben, die er der Kirche und den einzelnen Seelen unaufhörlich spendet. Der göttliche Heiland selbst hat uns dieses Geheimnis geoffenbart, damit wir es mit Liebe und Vertrauen gläubig erwägen. Bitten wir voll Demut den Heiligen Geist, daß er einen Strahl seines göttlichen Lichtes in unsere Seele sende.» (Abt Columba Marmion)