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Die grauen Jahre

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Autor: Polt-Heinzl, Evelyne
Themengebiete: Epochenporträt Kanonrevision Klassiker der Moderne Latenz Nachkriegszeit Trümmerliteratur Wiederaufbau Wiener Gruppe österreichische Literaturgeschichte
Veröffentlichungsdatum: 01.04.2018
EAN: 9783854494911
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 240
Produktart: Buch
Verlag: Sonderzahl
Untertitel: Literatur nach 1945 – Mythen, Legenden, Lügen
Produktinformationen "Die grauen Jahre"
Die auf finstere Zeiten folgenden Jahre sind meist grau – getrübt vom Schatten des Vorangegangenen. Je finsterer die Zeiten, umso länger die Schatten, wohl mit ein Grund, dass viele, trotz der verordneten Wiederaufbaueuphorie, das Ende des Nationalsozialismus nicht wirklich als Befreiung erlebten. Nach ihrem Plädoyer für eine Kanonrevision der »Österreichischen Literatur zwischen den Kriegen« und der Neubewertung des Übergangs zwischen »Ringstraßenzeit und Wiener Moderne« unterzieht Evelyne Polt-Heinzl nun diese grauen Jahre der österreichischen Literaturgeschichte nach 1945 einer Relektüre, hinterfragt Kanonisiertes und holt Aus-dem-Blick-Geratenes ins historische Gedächtnis zurück. Wie in den beiden vorangegangenen Bänden ist das Ziel nicht, wahllos Vergessenes auszukramen oder ein komplettes Epochenporträt zu zeichnen, vielmehr werden neue oder andere Zusammenhänge hergestellt, die weitere Debatten anregen können. Dabei geht es um ästhetische Konzepte und Bewertungen, aber auch um Fragen der Moral – denn Evelyne Polt-Heinzl versteht sich durchaus als politische Autorin. Bei einer Beschäftigung mit der Nachkriegszeit gelangt man zwangsweise zur ›Vorgeschichte‹, also zu den Jahren der NS-Herrschaft, nicht um (posthume) Schuldzuweisungen auszusprechen, sondern um die tiefgreifenden Langzeitfolgen für die (Literatur-)Geschichtsschreibung zu entbergen. So wurden bereits im Frühjahr 1948 die »Sühnefolgen« für Minderbelastete aufgehoben, damit waren etwa 90 Prozent der registrierten NationalsozialistInnen rehabilitiert. Diese »offensive Reintegrationspolitik« verhinderte einen »Elitenaustausch« und führte »zum Umschreiben« der österreichischen Kulturgeschichte. Mit dem Ende der alliierten Verwaltung fiel ein letztes Hindernis selbst für schwerbelastete sowie illegale NSDAP-Mitglieder vor 1938. Im rechtsradikalen Milieu firmierte das Jahr 1955 deshalb unter dem Schlagwort der »dritten Befreiung«, nach 1938 und 1945. – Die Frage, ob eine vierte droht, wird erst in möglicherweise künftigen grauen Jahren zu beantworten sein.

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