Die Sendung Thomas Müntzers
Produktnummer:
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Autor: | Sommer, Ernst |
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Themengebiete: | Allstedt Deutscher Bauernkrieg Frankenhausen Fürstenpredigt Heinrich Pfeiffer Jan Hus Martin Luther Mühlhausen Reformation Thomas Müntzer |
Veröffentlichungsdatum: | 01.03.2025 |
EAN: | 9783965870574 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 400 |
Produktart: | Buch |
Herausgeber: | Dammaschke, Marion |
Verlag: | Arco |
Untertitel: | Taboritentum und Bauernkrieg in Deutschland |
Produktinformationen "Die Sendung Thomas Müntzers"
Als »Thomas Müntzer, Knecht Gottes« wurde er berühmt, als charismatischer Prediger und »Prophet«, besonders aber als Anführer der Aufsässigen im deutschen Bauernkrieg 1525 polarisiert er – bis heute. Lange im Schatten Martin Luthers, den er erst bewunderte, dann als »sanftlebendes Fleisch zu Wittenberg« und »Doctor Lügner« beschimpfte, wurde Müntzer besonders im 20. Jahrhundert zur Identifikationsfigur. Prägend wurde Ernst Blochs Deutung von ihm als dem Theologen der Revolution (1921). Die Gedenkkultur der DDR ging so weit, den »Volksreformator« zum Filmhelden zu machen und sogar auf den 5-Mark-Schein zu setzen. Die »Proletenpassion« – politische Kult-Revue der Gruppe »Schmetterlinge« – besang ihn ab 1976 von Wien aus im Westen als Kämpfer gegen die »herrschende Klasse«. Selbst in heutiger Literatur findet die sprachliche Kraft Müntzers eigenwilligen Nachhall, in Éric Vuillards »Der Krieg der Armen« oder Hendrik Jacksons »brausende bulgen«. Kein Wunder, daß auch Ernst Sommer von Müntzer fasziniert war. Mit seinem Templerroman hatte er bereits Kirchengeschichte berührt, es folgten Lebensbilder von Rabelais, Villon und Ulrich von Hutten. Nicht nur Müntzers starke Persönlichkeit interessierte ihn. Sein Lebensbild zeigt, wie ein leidenschaftlicher Kämpfer für seine Sache zugleich zu einem von der Masse Getriebenen wird. Tragisch findet sich Müntzer in einer Rolle wieder, in der alle – auch militärischen – Hoffnungen der Aufständischen auf ihn und Gottes Beistand gerichtet sind. Dem ist er nicht gewachsen. Die blutige Schlacht bei Frankenhausen besiegelt ihr Schicksal. Ernst Sommer setzt sich neben Müntzer und seiner Theologie ebenso kritisch mit Martin Luther, dessen unchristlichen Gewaltaufrufen gegen die revoltierenden Bauern und seinem Judenhaß auseinander. Er zeigt die Bauernkriege als frühe mitteleuropäische, tragisch erstickte Demokratiebewegung, von ihren Wurzeln beim böhmischen Reformator Jan Hus bis zum Tiroler Freiheitshelden Michael Gaismair, dem Widersacher der Habsburger. Ernst Sommers packendes, teils romanhaftes Zeitbild entstand nach gründlichem Quellenstudium im Londoner Exil. Nach 1948 ist es nun erstmals wieder zu lesen.

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