Produktnummer:
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Themengebiete: | BERLIN BERLIN NOIR Entdecken MIRON ZOWNIR PHOTOGRAPHY POGOBOOKS RADICAL |
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Veröffentlichungsdatum: | 01.03.2017 |
EAN: | 9783942547581 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch Englisch |
Seitenzahl: | 232 |
Produktart: | Gebunden |
Herausgeber: | Pfeifer, Claudio |
Verlag: | POGO BOOKS |
Untertitel: | Miron Zownir |
Produktinformationen "BERLIN NOIR"
In his new book BERLIN NOIR, Miron Zownir documents the timeless urban melancholy and the wild life of Berlin in all its facets thanks to urban landscapes and portraits. At the same time, the publication is a retrospective of Zownir's photographs, which were created between 1978 and 2016. In 1978, Berlin was more than ever the mecca of nonconformists and artists. An urban oasis of the unsuitable, which promised unrestricted development. A city that has always hovered over the magic of transformation, then as now. Zownir's works from West Berlin, which has been littered with death, drastically documents the rebellious world pain of the punks, the social lack of perspective of dropouts, drug addicts, casual workers or the homeless. His recent works, however, show examples of the "Anything goes" in the Berlin clubs, the celebrated body cult of the Love Parade or commercial sex events, which in turn testify to a seemingly boundless freedom. But here, too, the gloomy abstraction of the black and white breaks the surface and reveals the rushing escape into pleasure and pain, solitude in the mass, a depressing premonition of the "morning after". One thing, however, seems to have remained the same: Berlin is still the longing destination for freaks and slender birds of paradise from all over the world. From the very beginning Zownir gave this extraordinary human being and their "otherness" his attention. Also a number of Berlin originals such as Bruno S., the thickest whore of Germany, Molly Luft, Ben Becker or Iris Berben find their appearance in BERLIN NOIR. His portraits do not remain silent. They are relentlessly expressive and emotional and create a force field in which the individuals become visible with their cultivated passions, in everyday situations, exceptional circumstances or even at the abyss. Miron Zownir was born in 1953 in Karlsruhe. He lives and works in Berlin. Since more than 30 years he is known as one of the most radical contemporary photographers. His images from the western cities like Berlin, New York and London or the post-communist east-europe were shown in several international shows. Miron Zownir's photographs were shown next to Nobuyoshi Araki, Nan Goldin, Robert Mapplethorpe, Weegee, Larry Clark, Robert Capa and many more. Miron Zownirs Stadtlandschaften und Portraits in seinem neuen Fotobuch BERLIN NOIR dokumentieren eine zeitlose Großstadtmelancholie und das wilde Leben… Nach DOWN & OUT IN MOSCOW und NYC-RIP erscheint nun mit BERLIN NOIR die dritte Monografie mit Fotografien von Miron Zownir im Berliner Pogo Books Verlag. BERLIN NOIR vereint das fotografische Frühwerk von Miron Zownir, der Ende der 70er Jahre mit seiner Kamera die Stadt durchstreifte und seine Faszination für die Fotografie entdeckte, mit Fotografien, die nach seiner Rückkehr aus den USA ab 1995 in der wiedervereinigten Hauptstadt entstanden sind. West-Berlin 1978. Grau, grauer, am grausten. Auf den Wasserpfützen des Brachlandes spiegeln sich Ruinen, reflektiert sich düster die deutsche Geschichte. Stein auf Stein schweigende Brandmauern und bröckelnde Fassaden, übersäht von unübersehbaren Narben, die aufzuplatzen drohen, aus denen stillschreiend Granatensplitter und Kriegsmunition herauszueitern scheinen… ACHTUNG HIER LETZER S-BAHNHOF IN WEST BERLIN warnt ein dunkel verrußtes Schild neben dem zerbombten Anhalter Bahnhof, von dem aus in Berlins finsterster Zeit tausende Juden in das KZ Theresienstadt abtransportiert wurden. Im Himmel über der geteilten Stadt liegt im Winter ein gelblich brauner Dunst. Durch die Straßen weht der beißend schwefelige Geruch verbrannter Kohle. Ein Mann studiert ein riesiges Plakat auf dem nach flüchtigen RAF Terroristen gefahndet wird. Vorangegangen war der „deutsche Herbst“ und ein die BRD schwer erschütterndes Jahr voller terroristischer Gewaltaktionen. Und inmitten dieser politischen Krise keimte das nihilistische Aufbegehren der ersten Generation von Punks auf, die den „No Future“- Slogan als Credo im hier und jetzt lebten, wild, wütend und meistens berauscht auf einer Insel umgeben von Selbstschussanlagen, Mauer und Stacheldraht. Berlin war damals mehr denn je das Mekka der Nonkonformisten und Künstler. Eine urbane Oase der Unangepassten, die uneingeschränkte Entfaltung versprach. Ein Betonmonster, das nicht selten Hoffnungen und Illusionen verschlang und Frustration ausspie. Eine Stadt über der schon immer die Magie der Transformation schwebte, damals wie heute. Zownirs frühe Arbeiten aus dem todesstreifengesäumten West-Berlin Ende der 70er Jahre dokumentieren auf sehr drastische Weise den rebellischen Weltschmerz der Punks, die soziale Perspektivlosigkeit von Aussteigern, Drogensüchtigen, Gelegenheitsarbeitern oder Obdachlosen. Vergleicht man Miron Zownirs frühen Fotografien mit seinen Arbeiten aus den Jahren nach 1995, die nach seiner Rückkehr aus den USA entstanden sind, so scheint der gesellschaftspolitische Protest von damals einem exzessiven Hedonismus gewichen zu sein. Seine neueren Bilder, beispielsweise vom „Anything goes“ in den Berliner Clubs, dem zelebrierten Körperkult der Love Parade oder kommerziellen Sex Events zeugen von einer scheinbar grenzenlosen Freiheit. Doch auch hier bricht die düstere Abstraktion des S/W die Oberfläche auf und enthüllt die rauschhafte Flucht in Lust und Schmerz, die Einsamkeit in der Masse, eine deprimierende Vorahnung vom „Morgen danach“. Zownirs zeitlosen und manchmal fast apokalyptisch anmutenden Aufnahmen von Stadtlandschaften, zeigen die melancholische Verwahrlosung West Berlins Ende der 70er Jahre, aber auch die tiefgreifenden architektonischen Umwälzungen in der wiedervereinigten Hauptstadt wie u.a. den Abriss des asbestverseuchten Palast der Republik. Eines allerdings scheint gleich geblieben zu sein: Berlin ist Immer noch das Sehnsuchtsziel für Freaks und schräge Paradiesvögel aus der ganzen Welt. Von Anbeginn an schenkte Zownir diesen außergewöhnlichen Menschen und ihrem „Anderssein“ seine Aufmerksamkeit. Auch eine Reihe von Berliner Originalen wie unter anderem Bruno S., die dickste Hure Deutschlands, Molly Luft oder Ben Becker finden in BERLIN NOIR ihren Auftritt. Seine Portraits bleiben nicht stumm. Sie sind schonungslos expressiv und emotional und schaffen ein Kraftfeld in dem die Individuen mit ihren kultivierten Leidenschaften, in Alltagssituationen, Ausnahmezuständen oder gar am Abgrund stehend sichtbar werden. Zownirs Fotografien durchdringen das Äußere und enthüllen geschichtenerzählend das Wesen und die Persönlichkeit der abgebildeten Menschen. Es sind Bilder, die vielfältige Gefühlszustände aufkommen lassen. Sie sind anziehend, sympathisch, verwirrend, manchmal tragisch und traurig, oder gar bedrohlich und abstoßend.

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