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Archäologie und Politik

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Produktnummer: 18d9c602069f084dbaa36867266a5ce2fb
Autor: Parzinger, Hermann
Themengebiete: Antikenhandel Archäologie Beutekunst Kulturpolitik Museen Politik usgrabungskonzessionen
Veröffentlichungsdatum: 29.03.2012
EAN: 9783868870091
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 38
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Herausgeber: Gerda Henkel Stiftung
Verlag: Rhema
Untertitel: Eine Wissenschaft und ihr Weg zum kulturpolitischen Global Player
Produktinformationen "Archäologie und Politik"
Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/ghv_txt/parzing.html Die Archäologie spielte seit jeher eine besondere Rolle zwischen Wissenschaft und Politik. Im 19. Jahrhundert waren Großgrabungen an namhaften antiken Stätten wichtig für das nationale Prestige als Kulturnation, und die europäische Mächte lieferten sich einen wahren Wettstreit im Erringen bedeutender Ausgrabungskonzessionen und großartiger Ausstellungsstücke für ihre Nationalmuseen. Doch das ist nicht die ganze Geschichte: Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck hob bei der Erhebung des Deutschen Archäologischen Instituts zur Staatsanstalt im Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts auch hervor, dass die Archäologie eine internationale Wissenschaft sei, weil sie das gemeinsame kulturelle Fundament Europas stärke, für die damalige Zeit erstaunlich moderne Worte! Archäologie stand also schon sehr früh im Dienste der Politik, doch als Wissenschaft blieb sie unabhängig. Dies änderte sich nach den politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen, die das Ende des Ersten Weltkriegs hervorbrachte. Politische Ideologien bemächtigten sich der Archäologie und trachteten danach, Geschichte umzuschreiben, aus der internationalen Archäologie wurde eine 'hervorragend nationale Wissenschaft'. Sie war nicht mehr frei und unabhängig und nahm beträchtlichen Schaden daran. Doch wo steht die Archäologie in ihrer gesellschaftlichen und politischen Bedeutung heute? Internationale Kooperationen und weltweite Vernetzung von Institutionen und Wissenschaftlern prägen die Archäologie inzwischen stärker als manch anderes Fach. Gleichzeitig wächst das Interesse der Öffentlichkeit an der Entdeckung der frühesten Vergangenheit des Menschen; die Medienresonanz zeigt dies ebenso wie der Besucheransturm der Museen. Und die Archäologie besetzt heute ein weites Feld von Aktivitäten, die von hoher politischer Bedeutung sind: Sie hilft bei der Entwicklung in Rückzugsgebieten, leistet wichtige Beiträge zum sog. Nation Building und ist oft der effektivste Türöffner in den Beziehungen zu schwierigen Ländern. Großgrabungen im Ausland entwickeln sich von nationalen Außenposten immer mehr zu Knotenpunkten der internationalen Forschung. Ähnliches gilt für die archäologischen Sammlungen in den europäischen Nationalmuseen, die neue Formen des Umgangs und der Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern erfordern. Archäologie schlägt kooperative Brücken im Umgang mit Beutekunst, wo die Politik sprachlos geworden ist. Archäologie übernimmt Verantwortung, wenn sie im Kampf gegen illegalen Antikenhandel klar Position bezieht. Und Archäologie leistet wichtige Beiträge beim Erfassen ökologischer Krisen und Katastrophen. Archäologie ist längst zu einem nicht mehr wegzudenkenden Element einer modernen und verantwortungsvollen globalen Kulturpolitik geworden.

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