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– WENN DIE WELT KOPFSTEHT, TRÄGT MAN DEN HIMMEL AUF DEN BEINEN – Das Vertrauen auf das Getragenwerden ist irgendwie weniger populär, als Angst zu haben, man muss es füttern wie einen Hund. Nur die Angst nährt sich selbst, klebt wie ein Blutsauger am Sack der Menschheit. Saugt bis zum letzten Tropfen Blut und entzündet das Fleisch. Lässt sich prall gefüllt zu Boden fallen und bleibt dort liegen, bis er wieder leer wird und sich an den nächsten Wirt klammern kann. Der Wolf des Urvertrauens ist zu einem Schoßhündchen verkommen, steht bettelnd und winselnd vor der vollen Schüssel und giert nach dem, was er nicht haben kann. Lechzt selbstzerstörerisch nach den fetten, süßen Speisen, die seinen Darm zerstören. Manchmal findet man die Erleichterung erst im Chaos, das alles regelt. Das Urvertrauen, so scheint es, schult sich erst im Untergang und die Angst nährt sich von den guten Zeiten. So absurd sind die Welt und der Mensch geworden. Was erwartet mich, wenn ich einmal alles hatte? Wer nichts mehr hat, darf immer noch die Hoffnung behalten – wer alles hatte, dem bleibt nur mehr die Angst, dieses alles auch wieder zu verlieren. Warum sehnen wir uns ständig nach dem Haben, wenn doch das Sein das Einzige ist, auf das wir vertrauen können? Welch kindliche Fragen stellen wir, wenn wir uns fragen, was wir wollen. Welch unsicheres Terrain ist Besitz. Ein ständiger entwurzelter Eiertanz auf unseren materiellen Errungenschaften. Wer bin ich, der da tanzt, und wer möchte ich sein, wenn sich wieder einmal jeder gegen jeden die Köpfe einschlägt und meint, das Richtige haben zu wollen und der Feind naturgemäß immer das Falsche fordert? Wir streiten über Genderbezeichnungen. Welche und wie viele Geschlechter jemand haben kann, darf oder soll, ist zur dringenderen Frage geworden als die, ab welchem Verhalten dem Menschen die Menschlichkeit abgesprochen werden muss. – ZWEIMAL – Das Leben ist eine Bewegung zwischen Himmel und Hölle, durch die Zeiten und Illusionen. Die Illusion ist sowohl Himmel als auch brennender Abgrund, sowohl Befreiung als auch Sklaverei. Solange der Fahrstuhl nicht irgendwo in der Realität steckenbleibt, ist alles in Ordnung. l